Irans Grünflächen, darunter auch historische, orientalische Gärten, sind bedroht

Iran ist bekannt für seine grossartigen Paläste und Moscheen in den historischen Stadtzentren. Wenig erfährt man über die rasant wachsenden Städte und den damit verbundenen negativen Folgen für die Luftqualität und die Grünflächen.

Verhüllt im schwarzen Chador vergnügen sich Frauen im Fin Garten der Stadt Kashan. Sie spielen mit Kindern an Teichen und Bächen und stecken mit ihrer guten Laune auch die Touristen an. Die legendären, nach alten architektonischen und botanischen Regeln gestalteten persischen Paradiesgärten bezaubern durch schattenspendende Bäume und Büsche, aufgelockert durch Rasenflächen und mit klarem Wasser. In dieser von Menschen geschaffenen Oase in Kasan sprudelt es aus einer Bergquelle. Die Stadt mit 1.2 Mio. Einwohnern am Saume der grossen Salzwüste kann man trotzdem nicht als «grün» bezeichnen, selbst wenn auch in der Innenstadt Baumreihen etwas Schatten spenden.

Persien, wie Iran einst hiess, ist zu mehr als der Hälfte mit Wüste bedeckt. Hin und wieder rücken auf der Reise durch das Land einige bewässerte, landwirtschaftlich genutzte breite Täler ins Bild und dann wieder viele Kilometer Wüste bis zur nächsten Stadt. Der mit rund 82 Millionen Menschen bevölkerte Iran liegt in einer trockenen bis halbtrockenen Klimazone und ist mit 1,65 Millionen Quadratkilometern etwa 40 mal grösser als die Schweiz. Laut Wikipedia sind knapp 10% sind Ackerfläche, ca. ein Viertel dient als Weideland und nur 9% sind Wälder. Um den Durst des Agrarsektors zu stillen (die Landwirtschaft verbraucht 90% des Wassers) sind unzählige Dämme erstellt worden. Die Folge sind ausgetrocknete Wasserläufe, selbst in den Städten.